Das Gelände des BUND-Umweltzentrums Franzigmark (Projekt Biodiversität und nachhaltige Ernährung) und die Umgebung (Projekt Kuhschelle und Goldstern) werden als Weideflächen für unsere Ziegen und Schafe genutzt. Dabei achten wir darauf, dass alle als Weide geeigneten Flächen im Umweltzentrum mindestens einmal im Jahr beweidet werden. Der Futterbedarf der Ziegen und Schafe wird im Frühling und Sommer hauptsächlich durch Beweidung gedeckt. Neben diesem praktischen Nutzen werden den Wiesen durch die Beweidung Nährstoffe entzogen. Dadurch wachsen Pflanzen, die viele Nährstoffe brauchen, nicht mehr so stark und so hoch. In der Folge können sich auch Pflanzenarten durchsetzen, die das sonst nicht könnten, wie z. B. die Rote-Liste-Arten Kuhschelle und Felsen-Goldstern. Somit erhöht sich die Artenvielfalt der Pflanzen, was wiederum positiv für Insekten ist, die an diese Pflanzenarten gebunden sind. Eine größere Artenvielfalt bei den Pflanzen lässt also einen Zugewinn an Insektenarten und weiteren Gliedern der Nahrungskette erwarten.
Schafe und Ziegen als Umweltbildner
Nicht nur in praktischer Hinsicht werden die Haus- und Nutztiere des Umweltzentrums einbezogen, sondern auch für die Umweltbildung sind die Tiere gut geeignet: Als Beobachtungsaufgabe bietet sich an, die Vorlieben der Tiere für bestimmte Futterpflanzen auf der Weide festzustellen. Zum Beispiel: Gibt es generelle Unterschiede zwischen Schafen und Ziegen? Welches Tier hat welche Lieblingsfutterpflanze? Oder: Welche Ziege bzw. welches Schaf frisst auch giftige Pflanzen?
Beim Bürsten der Tiere, insbesondere der Ziegen, wird es eine Aufgabe für die Kinder sein heraus zu finden, welche Samen im Fell hängen, womit die Verbindung zu den Ausbreitungseinrichtungen der Samen und Früchte im gärtnerischen Teil des Projekts hergestellt ist.